Der Begriff „strukturiertes Wasser“ bezeichnet eine Flüssigkeit, deren Moleküle angeblich in einer besonderen, meist hexagonalen (sechseckigen) Struktur angeordnet sind. Befürworter dieser Idee behaupten, dass solches Wasser von Zellen leichter aufgenommen wird, die Wirkung von Kosmetika verstärkt und die Verdauung verbessert. Wissenschaftliche Belege für diese Behauptungen sind jedoch bislang sehr begrenzt.
In der Kosmetikindustrie wird strukturiertes Wasser als Verstärker für die Aufnahme von Wirkstoffen in die Haut vermarktet. Einige Hersteller ersetzen gewöhnliches Wasser in ihren Rezepturen durch „strukturiertes“ Wasser und behaupten, es interagiere aktiver mit der Dermis. Weder die Europäische Kommission für die Sicherheit kosmetischer Mittel noch die FDA erkennen strukturiertes Wasser als funktionalen Wirkstoff an. Studien, die die Wirksamkeit von Cremes mit normalem und strukturiertem Wasser vergleichen, zeigen bislang keine signifikanten Unterschiede.
In der Lebensmittelindustrie wird strukturiertes Wasser häufiger als Marketinginstrument eingesetzt. Es kann in Getränken enthalten sein oder bei der Zubereitung von Speisen verwendet werden. Allerdings gehen seine physikalisch-chemischen Eigenschaften durch Erhitzen oder Vermischung mit anderen Substanzen vermutlich verloren. Zudem wird die Struktur von Wasser im Körper schnell verändert – Magensäure und Enzyme beeinflussen sie fast sofort.
Die Empfehlung ist eindeutig: Produkte mit strukturiertem Wasser sollten kritisch betrachtet werden. Setzen Sie lieber auf bewährte Inhaltsstoffe und wissenschaftlich fundierte Pflegemethoden. Solange es keine überzeugenden und reproduzierbaren Daten zur Wirksamkeit gibt, bleibt strukturiertes Wasser ein hypothetisches Konzept und kein nachgewiesener Vorteil.
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