Strukturiertes Wasser wird als Flüssigkeit beschrieben, deren Moleküle in einer geordneten Struktur vorliegen – ähnlich jener, die angeblich in Körperzellen existiert. Befürworter behaupten, es werde besser aufgenommen, beschleunige den Stoffwechsel und entgifte den Körper. Doch bislang fehlen zuverlässige klinische Beweise für diese Aussagen.
Argumente dafür:
Einige in-vitro-Studien deuten darauf hin, dass strukturierte Flüssigkeiten die Membrandurchlässigkeit und den Ionenaustausch beeinflussen können. Es wird auch berichtet, dass bestimmte Formen strukturierten Wassers eine verringerte Viskosität und einen veränderten pH-Wert aufweisen, was theoretisch die biologische Aktivität beeinflussen könnte. Diese Befunde sind interessant, aber derzeit noch unzureichend belegt.
Wasser, das z. B. durch Magnetfelder oder Elektrolyse strukturiert wurde, kann für kurze Zeit ungewöhnliche physikalisch-chemische Eigenschaften zeigen. Das wird häufig als Hinweis auf seine „biologische Aktivität“ verwendet.
Argumente dagegen:
Erstens: Die Struktur ist instabil. Schon geringste Einflüsse – Bewegung, Erwärmung oder der Kontakt mit Magensäure – zerstören die Ordnung der Moleküle. Zweitens: Es gibt keine verbindlichen Standards. Strukturiertes Wasser ist nicht in Arzneibüchern gelistet und seine Wirkung wird wissenschaftlich nicht einheitlich bewertet.
Zudem wird jedes Wasser im Verdauungsprozess umgewandelt. Unabhängig von der Ausgangsstruktur wird es Teil des körpereigenen Stoffwechsels, wo die molekulare Anordnung neu definiert wird.
Fazit:
Falls strukturiertes Wasser überhaupt eine Wirkung hat, ist sie wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, um medizinische oder ernährungsbezogene Empfehlungen zu rechtfertigen. Das Trinken ist nicht schädlich – aber man sollte keine besonderen Effekte erwarten. Entscheidend ist vor allem, genug sauberes, gewöhnliches Wasser zu trinken.
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