Die Wahl des Metalls für eine Fassung ist ebenso entscheidend wie der Edelstein selbst. Die Farbe des Goldes beeinflusst, wie ein Stein wirkt – sie verändert die Wahrnehmung von Farbe, Glanz und sogar Volumen. Daher berücksichtigen Goldschmiede nicht nur den Stil, sondern auch die optischen Eigenschaften bei der Kombination von Metall und Stein.
Gelbgold betont warme Farbtöne wie Bernstein, Granat, Rauchquarz oder Citrin. Es harmoniert auch gut mit matten oder organischen Materialien wie Perlen, Korallen und Türkis. Diamanten verlieren in Gelbgold leicht ihren kühlen Glanz – deshalb werden transparente Edelsteine höchster Qualität in diesem Metall eher selten gefasst.
Rotgold schafft Kontraste. Es verstärkt die Tiefe dunkler Edelsteine wie Rubin, Turmalin, Granat oder schwarzer Opal. Gleichzeitig kann der rosige Unterton warme, milchige Steine wie Mondstein oder Rosenquarz subtil hervorheben. Bei brillanten, lichtintensiven Steinen wie Diamanten wirkt Rotgold besonders individuell, aber weniger klassisch.
Weißgold gilt als universelle Fassung für helle und transparente Steine. Es betont die Klarheit von Diamanten, Saphiren, Topasen oder Tansaniten. Die neutrale Farbe verfälscht die Edelsteinfarbe nicht und beeinflusst auch nicht die Lichtwirkung – ideal, wenn Schliff und Brillanz im Mittelpunkt stehen.
Grünes und schwarzes Gold kommen vor allem in Design- und Sammlerstücken zum Einsatz. Sie passen nur zu ausgewählten Edelsteinen und erfordern ein feines Gespür für Stil und Komposition. Hier geht es weniger um Vielseitigkeit als um eine gezielte, künstlerische Aussage.
Die Kombination von Gold und Edelstein ist keine technische Entscheidung – sie ist Ausdruck von Gestaltung. Entscheidend ist, wie beide Materialien zusammenwirken: ob sie sich ergänzen, betonen oder bewusst kontrastieren.
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