Grüngold ist eine der seltensten und am wenigsten bekannten Varianten von Farb-Gold. Im Gegensatz zu Weiß- oder Rotgold entsteht der ungewöhnliche Farbton hier nicht durch eine Beschichtung, sondern durch eine spezielle Legierungszusammensetzung. Historisch sind solche Legierungen seit dem 18. und 19. Jahrhundert bekannt, konnten sich jedoch aufgrund technischer Herausforderungen nie breit durchsetzen.
Die klassische Formel für Grüngold besteht aus reinem Gold und Silber, manchmal ergänzt durch Cadmium. Das Silber verleiht dem Metall einen olivgrünen oder blassgrünen Ton. Bei einem Silberanteil von bis zu 30 % entsteht ein heller, kühler Farbton, der vor allem auf polierten oder matten Oberflächen gut zur Geltung kommt. Cadmium intensiviert das Grün, wird jedoch heute aus gesundheitlichen Gründen kaum noch verwendet.
Moderne Technologien ermöglichen sichere, cadmiumfreie Grüngold-Legierungen – in der Regel 750er-Gold mit Silber und einem geringen Kupferanteil. Der Farbton reicht von blassgrün-golden bis hin zu warmem Oliv. Grüngold wird selten als alleiniger Werkstoff genutzt – häufiger dient es als Akzent in mehrfarbigen Schmuckstücken.
Goldschmiede setzen Grüngold gezielt in Unikaten ein, bei denen der Überraschungseffekt gewünscht ist. Es harmoniert gut mit Weiß- und Gelbgold sowie mit kühlen Edelsteinen wie Aquamarin, Smaragd oder Turmalin.
Aufgrund seiner Weichheit und des hellen Tons ist Grüngold empfindlicher gegenüber Kratzern und Oxidation. Es wird daher bevorzugt von Sammlern, Designern und Liebhabern ungewöhnlicher Materialien getragen.
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