Der Spinell ist ein Edelstein, der lange Zeit im Schatten des Rubins stand. Ihre ähnliche rote Farbe führte dazu, dass viele berühmte „Rubine“ in historischen Kronen und Schatzkammern tatsächlich Spinelle waren. Erst mit der Entwicklung der Mineralogie konnten die Unterschiede klar bestimmt werden.
Der wichtigste Unterschied zwischen Spinell und Rubin liegt in der chemischen Zusammensetzung. Rubin ist eine Varietät des Korunds, gefärbt durch Chrom, während Spinell ein eigenständiges Mineral ist. Seine Kristallstruktur unterscheidet sich, was sich auch in den physikalischen Eigenschaften widerspiegelt.
In Bezug auf Härte ist der Rubin robuster: 9 auf der Mohs-Skala gegenüber 8 beim Spinell. Dennoch ist Spinell widerstandsfähig genug und eignet sich für den täglichen Gebrauch. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Farbspiel: Der Rubin zeigt ein besonders intensives „lebendiges“ Feuer, während der Spinell eher einen gleichmäßigen, sanften Glanz besitzt.
Auch der Preis ist ein entscheidender Faktor: Rubine sind wesentlich teurer, während Spinelle erschwinglicher bleiben, obwohl hochwertige Exemplare sehr geschätzt werden. Heute verarbeiten Juweliere nicht nur rote Spinelle, sondern auch rosa, violette und blaue Varianten. Dies erweitert ihre Einsatzmöglichkeiten und macht sie interessant für alle, die nach besonderen Schmuckstücken suchen.
Spinell ist also keine Nachahmung, sondern ein eigenständiger Edelstein mit reicher Geschichte. Er vereint Schönheit, Farbvielfalt und relative Erschwinglichkeit – und ist damit eine würdige Alternative zum Rubin.
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